18 Tipps gegen Frust mit dem Frost 

Ob uns tatsächlich ein Jahrhundert- oder gar Jahrtausendwinter dräut, wie mancher munkelt – wir werden sehen. Damit Sie als Autofahrer nicht kalt erwischt werden, hier ein paar Tipps gegen den Frust mit dem Frost.

1 Winterreifen

Die Profiltiefe sollte bei Winterreifen vier Millimeter nicht unterschreiten. Gesetzlich vorgeschrieben, aber nicht zu empfehlen, ist eine Profiltiefe von mind. 1,6 mm. Ob das Profil noch ausreicht, lässt sich mit einer Euro-Münze prüfen: Verschwindet der Messingrand komplett, ist das Profil okay. Mit Winterreifen fahren sollten Sie von Oktober bis Ostern.

2 Richtiger Reifendruck

Bei jedem Tanken auch den Reifendruck kontrollieren. Ist etwas mühsam, lohnt sich aber: Falscher Druck verschlechtert das Fahrverhalten. Überdies sorgt bereits ein um 0,2 bar zu niedriger Reifendruck für bis zu 5% mehr Spritverbrauch.

3 Batteriecheck

Neben guten Winterreifen vielleicht der wichtigste Rat für die kalte Jahreszeit: die Autobatterie in der Werkstatt checken lassen. Der Säuredichtetest dauert nur ein paar Minuten und klärt, ob die Batterie es noch über den Winter schafft. Bei strengem Frost verfügt eine Batterie ohnehin nur über einen Bruchteil ihrer eigentlichen Leistung. Auch Fahrten von weniger als vier Kilometern sind bei Minusgraden echte Batteriekiller, da sie sich auf Kurzstrecken nicht ausreichend wieder aufladen kann. Hat die Batterie bereits mehr als fünf Jahre hinter sich, sollte sie ausgetauscht werden. Dass auch milde Winter den Akkus häufig zum Verhängnis werden, zeigt die BAVC-Pannenstatistik.

4 Starthilfekabel

Zwar ist die BAVC-Pannenhilfe immer schnellstmöglich zur Stelle. Doch wer ein Starthilfekabel an Bord hat, kann sich und anderen auch selbst mal schnell aus der Patsche helfen. Wichtig: die Kabel in der richtigen Reihenfolge anbringen. Das vermeidet Kurzschlüsse. Zuerst das rote Kabel an den Pluspol der leeren Batterie anklemmen. Dann seine zweite Klemme am Pluspol der vollen Batterie befestigen. Danach das schwarze Kabel zuerst an den Minuspol der vollen Batterie klemmen und das andere Ende an ein Metallteil am Motorblock des Pannenfahrzeugs.

5 Frostschutzmittel

Mit Beginn der kalten Jahreszeit gehört Frostschutzmittel in den Wischwassertank. Eine zusätzliche Reserve im Kofferraum schützt außerdem vor überraschender Ebbe in der Scheibenwaschanlage. Das kann vor allem dann zum Problem werden, wenn das salzige Tauwasser auf der Frontscheibe eine hartnäckige Salzkruste bildet, die die Sicht beeinträchtigt und die Weiterfahrt verhindert. Tipp: Größere Kanister Frostschutz-Fertigmischung sind in der Regel günstiger als dieselbe Menge in kleineren Gebinden.

6 Frostschutzmatten

Für Laternenparker ohne Standheizung sind Frostschutzmatten für Front- und Heckscheibe eine echte Lebenserleichterung. In Baumärkten ist der witterungsbeständige Kälteschutz meist schon für kleines Geld zu finden. Damit der Wind die Matte nicht von der Scheibe zerrt, kann sie zusätzlich mit den Scheibenwischern festgeklemmt werden: Die Scheibenwischer zunächst abklappen, anschließend die Zündung anschalten und den Scheibenwischer betätigen. Wenn die Wischerarme den oberen Totpunkt erreicht haben, die Zündung wieder abschalten, damit die Wischerarme in dieser Position verharren. Anschließend die Wischer wieder auf die Matte klappen.

7 Wischerblätter

Wischerblätter, die Schlieren machen, beinträchtigen die Sicht, erhöhen Wischwasserverbrauch und sollten deshalb unverzüglich ausgetauscht werden.

8 Eiskratzer

Gehört im Winter ebenfalls zur Grundausstattung. Auch manche Parkscheibe ist als Eiskratzer nutzbar. Doch Vorsicht: Zu kräftiges Schaben schadet mehr als es nützt. Denn der Scheibenschmutz unterm Eis schmirgelt auf dem Glas wie Sandpapier. Der BAVC empfiehlt deshalb, das Eis lieber mit Scheibenenteiser anzutauen und dann mit der Gummilippenseite des Eiskratzers wegzuwischen.

9 Scheibenenteiser

Flüssigenteiser auf Alkoholbasis lösen in Sekundenschnelle selbst dicke Eisschichten auf. Richtig angewendet, sind sie für die Umwelt in der Regel ungefährlich. Kontakt mit Augen, Mund und Nase sollte jedoch vermieden werden. Heißes Wasser als Scheibenenteiser? Keine gute Idee. Abgesehen davon, dass diese Methode wenig wirksam ist, kann sie auch sehr kostspielig sein. Denn der plötzliche Temperaturunterschied kann Spannungsrisse in der Scheibe verursachen.

10 Türschlossenteiser

Ist der Wagen mit rein mechanischen Schlössern und nicht mit funkgesteuerter Zentralverriegelung ausgestattet, sollte man immer ein Fläschchen Türschlossenteiser zur Hand, aber nicht im Handschuhfach haben. Alternativ können die Türschlösser bei Frostgefahr über Nacht auch mit kleinen Klebebandstücken gegen eindringende Feuchtigkeit zugeklebt werden.

11 Handfeger

Mit einem kleinen Besen oder Handfeger lässt sich der eingeschneite Wagen schnell und schonend von der weißen Pracht befreien. Auch langstielige Eiskratzer mit integrierter Schneebürste sind recht praktisch. Doch Vorsicht: Deren Borsten sind mitunter etwas hart und können bei zu viel Druck den Lack zerkratzen.

12 Kehrblech

Es muss ja nicht gleich ein Klappspaten sein. Ein robustes Kehrblech tut es auch. Möglichst aus Metall statt aus Plastik. Das bricht dann nicht so leicht, wenn man nach starkem Schneefall die Autoräder freischaufeln muss.

13 Scheibenschwamm

Bei Kälte beschlagen Scheiben schnell von innen. Für Durchblick sorgt ein weicher und sauberer Scheibenschwamm oder ein entsprechendes Spezialtuch. Gegen die Schlieren, die durch häufiges Wischen entstehen und gerade bei tiefstehender Sonne die Sicht beeinträchtigen können, hilft Glasreiniger. Alternativ zu den Haushaltsprodukten gibt es auch spezielle Glasreiniger für Autoscheiben. Neben effektiver Reinigungswirkung versprechen sie, besonders auf die in Autos verbauten Kunststoffe und Dichtungsmaterialien abgestimmt zu sein. Was außerdem gegen beschlagene Scheiben hilft: Beim Losfahren Heizung und Klimaanlage aufdrehen und die Seitenfenster einen Spalt öffnen. Säckchen mit Trockenmittel (Kieselgel), im Innenraum platziert, helfen ebenfalls gegen Feuchtigkeit.

14 Gummipflegestift

Die Gummidichtungen in Türen und Heckklappe werden im Winter besonders beansprucht. Damit sie geschmeidig bleiben und nicht einfrieren, sollten sie von Zeit zu Zeit mit einem Gummipflegestift behandelt werden. Mancher Autofahrer schwört auch auf Talkumpuder, Glycerin, Vaseline oder Silikon. Doch nicht alle diese Hausmittel lassen sich gut dosieren und auftragen. Mitunter schmieren sie auch. Wer auf Nummer sicher gehen will, findet die passenden Pflegeprodukte an der Tankstelle, im Kfz-Zubehörhandel oder auch im Baumarkt. Wichtig: Festgefrorene Türen nie mit Gewalt öffnen. Sonst riskieren Sie, dass die Gummidichtung zerreißt und ersetzt werden muss.

15 Schneeketten

Bei Fahrten im winterlichen Gebirge, z. B. im Skiurlaub, sollte sicherheitshalber auch ein Satz Schneeketten an Bord sein. Denn auf verschneiten Bergstraßen geht ohne sie manchmal gar nichts mehr. Auf einigen Strecken sind sie sogar vorgeschrieben. Angaben zu zulässigen Reifen- und Felgengrößen finden sich in den Fahrzeugpapieren oder der Bedienungsanleitung des Autos. Der BAVC empfiehlt, das Anlegen vor dem ersten Einsatz in Ruhe zu üben. 50 km/h ist das zulässige Höchsttempo mit Schneeketten. Sofern vorhanden, sollten das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) und die Antischlupfregelung (ASR) während dessen deaktiviert sein, damit die Motorkraft ungebremst auf die Räder übertragen wird.

16 Notfallausrüstung

Wer schon einmal bei Schnee und Kälte Stunden im Stau auf der Autobahn zugebracht hat, weiß, wie ungemütlich das ist. Der BAVC empfiehlt deshalb, auf längeren Winterfahrten immer ein Notfall-Set dabei zu haben: Handschuhe, warme Decken, eine Thermoskanne mit Tee oder Kaffee und ein paar Energiespender wie Kekse und Schokolade. Auch ein Reservekanister mit 5 bis 10 l Sprit – wobei der Kanister max. 5 Jahre alt sein darf – sollte Teil dieser Notfallausrüstung sein. Wichtig: vor Fahrten ins Ausland prüfen, ob ein Reservekanister im Auto zulässig ist.

17 Autowaschen im Winter

Streusalz setzt Karosserie, Lack und Rädern stark zu. Dennoch sollte man bei starkem Frost auf das Autowaschen verzichten. Der BAVC empfiehlt, bei Temperaturen unter minus fünf Grad die Waschanlage zu meiden. Viele Anlagen stellen dann aus Sicherheitsgründen ohnehin ihren Betrieb ein. Als Notprogramm für solche Frostperioden gilt: Solange Scheinwerfer und Scheiben gute Sicht und Sichtbarkeit gewährleisten und in den Radkästen kein Schneematsch klebt, der über Nacht gefriert und die Räder blockiert, ist alles im grünen Bereich.

18 Assistenzsysteme im Winter

Im Winter sind Assistenzsysteme mit Vorsicht zu genießen. Denn bei Eis und Schnell funktionieren Abstandsregler & Co. nicht so zuverlässig wie sonst. Grund sind die im System hinterlegten recht kurzen Abstände zum vorausfahrenden Fahrzeug. Was auf trockener oder regennasser Fahrbahn noch als Bremsweg ausreicht, kann auf Schnee und Eis leicht in einem Auffahrunfall enden. Der BAVC empfiehlt daher, im Winter lieber selbst für ausreichend Abstand zum Vordermann zu sorgen. Das gleiche gilt übrigens auch für Spurhalte- und Notbremsassistenten. Auf schneebedeckter Straße fehlt die Fahrbahnmarkierung, die der Spurhalteassistent braucht, um zu funktionieren. Und der Notbremsassistent, der im Stadtverkehr Auffahrunfälle vermeiden oder abmildern soll, hat bei Glätte auch deutlich schlechtere Chancen.


Fotonachweis: Miredi