Mietwagenbuchung: Darauf sollten Sie achten

Mietwagen mit Vorschäden, Verträge mit unnötigen Zusatzversicherungen, undurchsichtige Tankregelungen … Gerade für die Mietwagenbuchung im Ausland gilt es einiges zu beachten. Damit Sie keine bösen Überraschungen erleben, hat der BAVC die wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt.

Der beste Zeitpunkt für die Anmietung

Am besten mieten Sie das Fahrzeug drei bis vier Monate vor dem Reisetermin an. Nachteil dabei: Möglicherweise stehen zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Preise in den Reservierungssystemen. Wer also deutlich vor dem Reisetermin gebucht hat, sollte von Zeit zu Zeit die aktuellen Preise checken und ggf. die alten Reservierung stornieren, wenn ein trotz Stornogebühren günstigeres Aktionsangebot vorliegt.

Sind Sie bereits im Urlaubsland gilt: Kurz vor dem Wunschtermin werden die Preise sicher nicht günstiger.

Was in den Vertrag gehört

Achten Sie darauf, dass alle Vereinbarungen im Vertrag aufgeführt sind:

  • Rückgabemodalitäten
  • unbegrenzte Kilometerzahl
  • Tankregelung
  • Gesamtmietpreis
  • Zusatzversicherungen

Der Vertrag sollte zusätzlich zur Landessprache auch auf Englisch vorliegen. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil der Vorabbuchung: Sie erhalten einen deutschen Vertrag und können auch das Kleingedruckte besser checken. Bei Streitfällen sind zudem deutsche Gerichte zuständig. Versteckte Zusatzkosten, die gerade bei der Buchung vor Ort nicht angesprochen werden, können Sie nur durch vollständiges Lesen des Vertrags entdecken. Ein Beispiel: Als BAVC Mitglied benötigen Sie keinen im Mietvertrag aufgeführten Pannenservice.

Der richtige Versicherungsschutz

Diese Komponenten sollte Ihr Versicherungsschutz umfassen:

  • Haftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme von mindestens einer Million Euro
  • Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt
  • Absicherung gegen Glas-, Unterboden- und Reifenschäden

Auch hier sind Sie mit einer Vorabbuchung auf der sicheren Seite, denn die Inklusivpreise beinhalten meist ausreichenden Versicherungsschutz. Buchen Sie vor Ort, müssen Sie auch in vielen europäischen Ländern mit geringeren Deckungssummen rechnen. Und die reichen bei größeren Unfällen nicht aus.

Soll das Fahrzeug von mehreren Fahrern geführt werden, muss dies im Versicherungsschutz berücksichtigt werden.

Eine faire Tankregelung

Lokale Autovermietungen im Ausland verlangen oft überteuerte Tankpauschalen. Auch die Tankregelung „voller Tank bei Annahme und leerer Tank bei Abgabe“ ist für den Mieter ungünstig. Wer schafft es schon, den Tank des Mietwagens genau am Rückgabetag leer gefahren zu haben? Sinnvoll und fair ist es, den Mietwagen vollgetankt zu übernehmen und auch wieder zurückzugeben. Bewahren Sie die Tankbelege zur Sicherheit auch nach dem Urlaub noch eine Weile auf.

Die sogenannte Flex-Fuel-Regel ist nur gegen eine Servicegebühr zu vereinbaren. Hier bezahlt der Kunde die erste Tankfüllung und erhält den ungenutzten Treibstoff zurückerstattet. Die Variante rechnet sich wegen der Servicegebühr also nicht immer.

Unverzichtbar: Kreditkarte

Die meisten Leihwagenfirmen verlangen mittlerweile eine Kaution per Kreditkarte. Diese wird zur Sicherheit „geblockt.“ Der Vermieter greift nur im Schadenfall auf diese zurück. Auch für die Online-Buchung/-Reservierung ist eine Kreditkarte mittlerweile unabdingbar. Damit die Buchung nicht an einer fehlenden Kreditkarte scheitert, sollten Sie sich auch hierum rechtzeitig kümmern. Denn vom Antrag bis zum Erhalt der Karte können, je nach Anbieter, drei Tage oder manchmal auch drei Wochen ins Land gehen.

Augen auf bei Fahrzeugübernahme und -rückgabe

Prüfen Sie das Fahrzeug bei der Übernahme genau auf Kratzer, Glasschäden und Dellen. Überzeugen Sie sich, ob vorhandene Schäden im Übergabeprotokoll vermerkt sind. Ist dies nicht der Fall, lassen Sie diese zusätzlich schriftlich vermerken.

Machen Sie ggf. selbst ein Foto und lehnen Sie Fahrzeuge mit kritischen Schäden unbedingt ab. Schauen Sie auch, ob die Scheibenwischanlage, das Licht und die Klimaanlage funktionieren, ob die Reifen in Ordnung sind, ob ein Handbuch vorliegt. Es versteht sich von selbst, dass eine Warnweste, ein Warndreieck und ein Verbandskasten an Bord sein sollten, sofern diese im jeweiligen Land Pflicht sind.

Bei der Abgabe des Fahrzeugs sollte immer ein Mitarbeiter der Vermietung anwesend sein.

Mögliche Zusatzkosten einkalkulieren

Kosten für zusätzliche Leistungen können von Anbieter zu Anbieter stark variieren. Dazu gehören Navigationsgeräte, Kindersitze, Dachgepäckträger, Winterreifen, aber auch die Absicherung weiterer Fahrer oder junger Fahrer und Fahrzeugübernahmen am Flughafen, Einweggebühren und Hotelzustellungen. Bei vielen Preisvergleichsmaschinen können diese Optionen jedoch direkt mit abgefragt werden.

Rechtzeitige Rückgabe

Großzügige Vermieter akzeptieren eine Verspätung von 30 Minuten. Lassen Sie es aber besser nicht darauf ankommen, denn verpflichtet ist der Vermieter dazu nicht. Sie sollten sich den korrekten Zustand des Fahrzeugs schriftlich bestätigen lassen und ggf. mit eigenen Fotos dokumentieren.

Die vier häufigsten Beschwerden

Unnötige Zusatzversicherungen, mangelhafter Fahrzeugzustand, unfreundliches Personal, lange Wartezeiten. Dies sind die vier häufigsten Beschwerden, die von Mietwagenkunden angeführt werden.

Gegen die beiden Erstgenannten sind Sie gut gewappnet, wenn Sie bei der Buchung die diese Tipps berücksichtigen. Und auch die Laune des Servicemitarbeiters vor Ort hellt sich vielleicht etwas auf, wenn Sie an den Schalter treten, alle Buchungsunterlagen, Kreditkarte, Führerschein und Personalausweis zur Hand haben und genau wissen, was Sie wollen.

 

 

 


Foto: asiandelight

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