Mobil sein und mobil bleiben

Wer ein Leben lang Auto gefahren ist, möchte auch im Alter nicht darauf verzichten. Gerade für diese erste Autofahrer-Generation, die nun in die Jahre kommt, bedeutet Mobilsein Lebensqualität. Aktivsein im Alter ist ein entscheidender Faktor für Zufriedenheit, wie zahlreiche Untersuchungen zeigen. Sogar das Risiko, im Alter pflegebedürftig zu werden, scheint für aktive Autofahrer geringer zu sein.

Bleibt die Frage: Sind ältere Menschen mit ihrer Erfahrung die besseren Autofahrer? Oder wird das Autofahren mit fortschreitendem Alter eine immer größere Herausforderung und eventuell sogar ein Risiko, z. B. in Hinsicht auf das Reaktionsvermögen?

Das sagt die Statistik

Auf den ersten Blick fallen die Älteren in der Statistik der Unfallverursacher nicht besonders auf. Junge Fahranfänger erscheinen eher als Gefahrengruppe. Genauer betrachtet, zeigt sich allerdings eine ungünstige Tendenz. Der Anteil an Unfällen mit Personenschaden bei Autofahrern im Seniorenalter hat sich seit 1990 von 4,5 % auf 9 % verdoppelt. Und die Daten des Verkehrszentralregisters zeigen, dass auf Fahrfehlern beruhende Verstöße im Alter ab 70 deutlich zunehmen. Typisch sind Unfälle in Kreuzungen und Einmündungen, beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren. Ebenfalls seniorentypisch sind Fahrfehler bei der Vorfahrtsregelung und gegenüber Fußgängern an Zebrastreifen.

Mögliche Ursachen

Nicht das Alter, sondern die Konsequenzen des Alterns sind Ursache für manches Fehl­verhalten im Straßenverkehr. Im Alter nehmen das Sehvermögen und auch andere Sinnes­leistungen ab. Die Fähigkeit zu selektiver Aufmerksamkeit und Mehrfachtätigkeit schwindet. Das kann zu einer stärkeren Herausforderung oder sogar zu einer Überforderung des Fahrers werden.

Was heißt das für die „Generation Auto“?

Es heißt nicht, dass sie ihr Auto stehen lassen soll. Vielmehr sollte jeder Autofahrer selbständig und regelmäßig prüfen, ob er körperlich und mental dem aktuellen Straßenverkehr gewachsen ist. „Realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten ist wichtig, um Gefahren abzuwenden“, sagt Katrin Sießl, Geschäftsführender Vorstand des BAVC Bruderhilfe e.V.

Das empfiehlt der BAVC Bruderhilfe e.V.

  • Überprüfen Sie regelmäßig die körperlichen Fähigkeiten wie Seh-, Hör- und Reaktionsvermögen.
  • Nutzen Sie kostenlose Tests bei Optikern und Hörakustikern.
  • Erwägen Sie die Anschaffung eines Navigationsgerätes.
  • Machen Sie bei längeren Fahrten Pausen und planen Sie ggf. eine Übernachtung ein.
  • Nutzen Sie Trainingsangebote wie sie z.B. die Deutsche Verkehrswacht speziell auch für Ältere Autofahrer anbietet.
  • Profitieren Sie von Ihrer Mitgliedschaft im BAVC.

Der BAVC hilft nicht nur beim Radwechsel auf der Autobahn oder schleppt den Wagen im Notfall ab. Eine Mitgliedschaft beim Testsieger (laut Autobild Klassik 8/2012) gibt dem Fahrer auch das beruhigende Gefühl, dass jederzeit Hilfe in der Nähe ist. Das reduziert Stress und senkt das Risiko, einen Fehler zu machen. Darüber hinaus bezuschusst der BAVC den Senioren unter seinen Mitgliedern Fahrstunden bei einem Fahrlehrer zur Überprüfung der Fahrfähigkeiten.


Bildquelle: DVR